Nun hast du endlich deine neues PAWSOME-Set bekommen. Du möchtest nun sofort tolle Bilder mit deiner Kamera oder deinem Handy machen. Dieser beitrag hilft dir dabei die besten Fotos aufzunehmen.
Über uns
Hallo, mein Name ist Magda und ich bin Grafikerin und Fotografin. Ich habe vor kurzem meine große Leidenschaft zum Beruf gemacht und fotografiere unter dem Namen „Stadtpfoten“ Hunde in der Großstadt. Für viele Hundebesitzer ist es eine große Herausforderung ihren Liebling selbst perfekt vor der Kamera in Szene zu setzen. Aus diesem Grund freue ich mich besonders euch in diesem Artikel ein paar Tipps & Tricks verraten zu können. So bekommt ihr einzigartige Fotos von eurem Hund.
Fotocredit: © Stadtpfoten, Magdalena Deutsch
1. Überlegungen vor dem Shooting
Was möchte ich fotografieren?
Planung ist bereits die halbe Miete. Für unsere Hunde ist so ein Shooting ganz schön anstrengend. Deshalb ist es gut, wenn du vorab einen Plan hast und so das Shooting so kurz wie möglich halten kannst.
Überlege dir bereits bevor du deinen Hund vor der Kamera hast, wie du ihn fotografieren möchtest:
- Welche Pose soll dein Hund an der Location einnehmen?
- Wo soll er sitzen/liegen/stehen?
- Soll er in die Kamera schauen oder nicht?
- Möchtest du bestimmte Gegenstände verwenden?
- usw.
Hierfür hilft es oft, wenn du dir zur Inspiration viele andere Bilder ansiehst.
Die Traum-Location für deine Hundebilder
Besuche den Ort, an dem du die Fotos machen möchtest, immer zumindest einmal vor deinem Shooting ohne Hund. Unbedingt zur gleichen Tageszeit, zu der du auch deinen Hund fotografieren möchtest, damit du siehst, wie Licht und Schatten fallen. Mache dort ein paar Test-Aufnahmen. So weißt du bereits welche Ecken sich besser und welche schlechter für deine gewünschten Bilder eignen.
Für ganz besondere Fotos überlege dir Orte, die nicht jeder gleich mit Hundefotografie verbindet. Es muss nicht das Sonnenblumenfeld bei Sonnenuntergang sein. Wieso nicht einmal ein Shooting vor einer alten Fabrikshalle? Umso ausgefallener die Location ist, umso mehr heben sich deine Bilder von allen anderen ab.
Falls du an einem neuen Platz Fotos machst, den dein Hund nicht kennt, mache eine Runde mit deinem Vierbeinern vor dem ersten Foto. So kannst du ihm die Location zeigen und er hat die Möglichkeit alles zu beschnüffeln. Damit dein Liebling besonders viele gute Gefühle hat kannst auch auch mit ihm spielen. Vor dem Fotoshooting oder zwischendurch als Pause. Dazu nimmst du am Besten ein tolles Spielzeug, wie einen Wurfball.
Beste Tageszeit für Hundefotos
Die Tageszeit ist vor allem bei Outdoor Shootings sehr wichtig. Das Beste Licht findest du morgens bei Sonnenaufgang und abends, wenn die Sonne tief steht, kurz vor dem Sonnenuntergang. Ideal ist allerdings ein bewölkter Himmel. Hier bekommst du ein besonders sanftes und weiches Licht und musst nicht mit harten Schatten kämpfen.
Fotocredit: © Stadtpfoten, Magdalena Deutsch
2. Die richtige Ausrüstung & Kameraeinstellungen wählen
Objektiv-Brennweite
Fangen wir bei der Wahl des Objektivs an. Auf jedem Objektiv sind zwei Zahlen zu finden, die wichtig sind: Die Brennweite (z.B.: 35mm, 50mm, 85mm oder 24-70mm bei den Zoom-Objektiven, usw.) und die Lichtstärke, die die kleinstmögliche Blende angibt (z.B.: F1.4, F1.8 oder F2.8, usw.).
Die Brennweite gibt dabei den Bildausschnitt an. Je kleiner die Zahl am Objektiv, desto größer ist dein Bildausschnitt. So hast du bei einem 24mm Objektiv zum Beispiel sehr viel Raum um dein Motiv herum. Anders ist der Bildausschnitt bei einem 85mm Objektiv sehr klein. Anhand des Bildbeispiels seht ihr, wie sich die Brennweite auf das gleiche Motiv aus der gleichen Position auswirken würde:
Welche Objektive eignen sich jetzt besonders gut? Tja, das ist Geschmackssache würde ich sagen. Oft wird behauptet, dass in der Tierfotografie ausschließlich mit Teleobjektiven gearbeitet wird – ich mache das fast gar nicht. Meine „Lieblingsbrennweite“ ist ein 55mm-Festbrennweite. Ab und an verwende ich auch 85mm für schöne Portraits. Für Wildtiere ist ein Teleobjektiv von Vorteil, da auf Distanz fotografiert werden muss. Dies ist bei der Hundefotografie nicht notwendig, da wir hier deutlich näher dran sind und mit dem Hund interagieren können.
Fotocredit: © Stadtpfoten, Magdalena Deutsch
Kameraeinstellungen: Blende, Verschlusszeit, ISO
Du hast nun dein Shooting geplant, die passende Brennweite ausgewählt, deinen Hund positioniert – jetzt geht’s langsam ans Abdrücken. Hierbei musst du drei Faktoren berücksichtigen:
Die Blende
Sie ist für die sogenannte Tiefenschärfe verantwortlich. Umso kleiner die Blendenzahl, umso weiter ist die Blende geöffnet und umso weniger Tiefenschärfe erhältst du. Das heißt: Bei geringer Tiefenschärfe erhältst du einen unscharfen Hintergrund und eventuell Vordergrund. Wählst du z.B. eine Blende mit 1.8, sind die Augen von deinem Hund schön scharf und die Schnauze hin wird unschärfer. Der Hintergrund ist ganz verschwommen. Dagegen hast du mit einer 8er Blende deutlich mehr Tiefenschärfe. Das sogenannte Bokeh, also der unscharfe Hintergrund, verschwindet und du kannst mehr Details im Hintergrund erkennen.
Wenn die Blende weiter geöffnet ist kommt auch mehr Licht in die Kamera. Damit du kein überbelichtetes Bild bekommst, musst du mit dem zweiten Faktor, der Verschlusszeit, arbeiten.
Die Verschlusszeit
Die Verschlusszeit wird meist in zehntel- & hundertstel Sekunden angegeben und bestimmt, wie lange Licht in die Kamera einfällt. Bei der Hundefotografie solltest du eine möglichst kurze Verschlusszeit wählen, damit deine Bilder nicht verwackelt sind. Zusätzlich 'frierst' du die Bewegungen von deinem Hund ein.
Die ISO
Der letzte Faktor ist der ISO Wert. Damit kannst du - vereinfacht gesagt - dein Bild zusätzlich aufhellen. Der Wert sollte allerdings so niedrig wie möglich sein. Die Bilder können sonst ab einem bestimmten Wert eine starke Körnung bekommen und wirken weniger attraktiv. Bei gutem Licht im Freien wirst du so gut wie immer mit dem niedrigsten Wert (ISO 100) auskommen.
Fokussieren & Aufnahme
Sobald du alles eingestellt hast, musst du deinen Fokuspunkt, also den schärfsten Punkt im Bild, wählen. Dieser liegt bei der Hundefotografie meistens auf den Augen. So hebst du den Blick besonders hervor. Natürlich gibt es Ausnahmen, in denen du die Nasenspitze besonders betonen möchtest. Deshalb fokussierst du dorthin, aber in den meisten Fällen sind es die Augen.
Hunde verändern ihre Mimik oft sehr schnell, weshalb es von Vorteil ist, in Serienaufnahmen zu fotografieren. Damit erhöhst du die Chance auf das perfekte Bild und musst deinen Hund nicht immer wieder in die gleiche Pose bringen.
Fotocredit: © Stadtpfoten, Magdalena Deutsch
3. Eine einzigartige Bildkomposition wählen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten dein Bild aufregend zu gestalten. Ich möchte dir hier nur ein paar zur Inspiration nennen.
Ton in Ton
Ton in Ton ist eine Methode, die ich besonders gern nutze. Setze einen sehr hellen Hund vor helle Steinmauern oder Säulen, so wirkt das Bild harmonisch fürs Auge. Durch ein Halsband im gleich Ton kannst du dieses Farbschema noch zusätzlich unterstützen.
Fotocredit: © Stadtpfoten, Magdalena Deutsch
Bildausschnitt: Drittelregel & Goldener Schnitt
Fotografie-Neulinge neigen oft dazu, ihr Motiv direkt mittig ins Bild zu setzen. Für bestimmte Motive ist das vollkommen in Ordnung. Aber machst du das nur so, kann es mit der Zeit schnell langweilig werden. Versuche dein Motiv etwas an den Rand zu rücken. Achte darauf, dass dein Hund dabei ins Bild hineinschaut
Eine gute Hilfe bei der Bildkomposition ist der goldene Schnitt oder die sogenannte Drittel-Regel. Die Drittel-Regel ist im Prinzip eine Vereinfachung des goldenen Schnittes. Bei der Drittel-Regel wird das Bild von 4 Linien in 9 gleiche Teile geteilt. Gesicht bzw. Augen platzierst du am besten an einem der Schnittpunkte von diesen 4 Linien. Sollte auf deinem Bild ein Horizont oder eine Fußbodenkante sichtbar sein, platzierst du diese Kante auf einer dieser Linien. Nicht direkt in der Mitte der Bildes. Das sorgt für ein harmonisches Bild.
Die richtige Perspektive
Wer Hunde fotografieren will, muss sich einer Sache bewusst sein: Du verbringst viel Zeit am Boden liegend, um dich auf Augenhöhe des Hundes zu begeben. Diese Perspektive ist ein guter Ausgangspunkt für deine Fotos. Natürlich ist es nie ein Fehler zu experimentieren und alle möglichen Perspektiven auszuprobieren: Fotografierst du deinen Hund von oben, unterstützt du das „Kindchenschema“, bei dem er klein und niedlich aussieht.
Fotocredit: © Stadtpfoten, Magdalena Deutsch
Du kannst den gleichen Hund, in dem du ihn erhöht platzierst und ihn von unten fotografierst, erhaben und stolz zeigen. Der Schlüssel zum Erfolg ist auf jedenfall Bewegung: Bleibe mit deiner Kamera nie starr vor deinem Hund stehen. Fotografiere ihn nicht nur aus dem Stand – so werden alle Fotos gleich aussehen. Variiere deine Position und die Perspektive auf den Hund. Und im Zweifelsfall: Ab auf den Boden - auf Augenhöhe.
Fotocredit: © Stadtpfoten, Magdalena Deutsch
4. Wichtige Tipps für den Shooting-Tag
Die Aufmerksamkeit des Hundes und die richtige Pose
Ich persönlich mag es, Fotos so natürlich wie möglich zu halten. Ich mag es nicht einen Hund das ganze Shooting hindurch in ungewohnte Posen und Tricks zu bringen. Der ganze Shootingprozess ist für unsere Vierbeiner schon anstrengend genug. So soll er zumindest in der Zeit einfach Hund sein können oder sich zumindest nicht auf schwere Posen konzentrieren müssen.
Oft musst du flexibel sein.
Wenn sich dein Hund an einem bestimmten Ort nicht hinlegen möchte – dann geh weiter. Schließlich würdest du deinem Hund auf den Fotos sowieso ansehen, dass er sich gerade nicht wohlfühlt.
Natürlich solltest du deinen Hund bei Laune halten und ihn immer wieder belohnen. Am besten hat sich hier übrigens einfacher Käse bewährt. Alternativ kannst du auch super leckere Leckerlis verwenden.
Um die Aufmerksamkeit und den Blick in die gewünschte Richtung zu lenken, gibt es simple Tricks: Nummer 1 ist wieder der Käse. Einfach zwischen zwei Finger nehmen und den Blick damit in die Richtung lenken, die du gerne möchtest.
Damit erreichst du auch süße Klemmlippen- Bilder, indem du den Käse nahe zum Hund hinführst. Ziehe dann die Hand mit dem Käse sofort wieder weg, sobald dein Hund hinschnappen will. Nummer 2 sind seltsamer. Von Singen, Lallen, Brummen, Zischen bis Pfeifen ist hier alles erlaubt. Damit erhältst du einen besonders neugierigen Blick und oft auch ein süßes Kopfdrehen direkt in die Kamera.
Fotocredit: © Stadtpfoten, Magdalena Deutsch
Geduld und Flexibilität
Zu guter Letzt der wohl wichtigste Punkt: Sei geduldig. Ein Hund ist kein Fotomodel und kein Stofftier, das du einfach absetzt und gut ist. Dein Hund weiß nicht, was da gerade passiert und auch er kann einen schlechten Tag oder keinen Bock haben. Nimm dir deshalb Zeit und gestalte das Shooting so ruhig wie möglich und ganz ohne Druck.
Wirf nicht die Nerven weg, wenn dein Hund eine bestimmte Pose nicht machen möchte. In diesem Fall musst du flexibel sein und dir was Neues überlegen oder einfach nehmen, was dein Hund dir anbietet.
Mach zwischendurch genügend Pausen und lass den Hund schnüffeln, spiel mit ihm oder kuschel eine Runde. Je nachdem, wonach ihm gerade ist. Gerade bei Welpen und jungen Hunden sind diese Pausen besonders wichtig.
5. Habe immer Spaß und sei entspannt
Abschließend möchte ich dir noch mit auf den Weg geben, dass es ungaublich wichtig ist, sich auf den Hund einzustellen. Beobachte ihn genau und reagiere auf seine Bedürfnisse: Ist er gerade gestresst, aufgeregt oder zappelig? Leg die Kamera erst einmal weg und beruhige ihn. Ist er unsicher oder ängstlich? Gib ihm Sicherheit. Lass ihn zum Beispiel an der Kamera schnuppern, gib ihm einen Keks usw.
Die schönsten Bilder entstehen mit einem glücklichen und entspannten Hund. Das erreichst du am besten wenn du selbst ruhig und gelassen bleibst.
Fotocredit: © Stadtpfoten, Magdalena Deutsch
Und jetzt: Viel Spaß beim Ausprobieren und los fotografieren!
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