Es gibt keinen Hundehalter, welcher das Wort ‘Clicker’ noch nie gehört hat. Die vielen Vorteile sind allseits bekannt und werden von den meisten Hundehaltern sehr effektiv im Training eingesetzt.
Was ist ein Clicker und wie wird er verwendet?
Ein Clicker ist eine Art Knallfrosch. Dieses Gerät macht nach einem Druck auf dem richtigen Punkt ein lautes Klickgeräusch. Er wird im Hundetraining dazu verwendet deinem Hund verständlich zu machen das er etwas gut gemacht hat und dafür gleich eine Belohnung bekommt. Du markierst das positive Verhalten von deinem Hund, um so effektive Trainingserfolge zu erzielen.
Oft ist das Gehäuse vom Clicker aus Plastik und im Inneren ist eine Metallfeder, welche das Geräusch erzeugt. Wir haben eine nachhaltigere Alternative zu den Plastik-Clickern: den Clicker Nr. 470 von ACME aus Metall.
Generell läuft das Training mit einem Hunde-Clicker so ab: Du machst eine Übung mit deinem Hund. Wenn er die Übung erfolgreich abgeschlossen hat, klickst du auf deinen Clicker und belohnst deinen vierbeiner danach. Natürlich kannst du dich auch freuen und deinen Hund zusätzlich mit der Stimme loben.
Der primäre Vorteil am Clicker ist, dass du viel genauer bestätigen kannst. Auch während dein Hund eine Übung ausführt kannst du klicken. Zum Beispiel: Wenn dein Hund den Trick ‘Dreh dich’ ausführen soll, kannst du auch in dem Moment klicken, wenn dein Hund sich weit gedreht hat und dich wieder ansieht. So muss er für seine Bestätigung nicht erst zu dir kommen.
Der Klick ist auch möglich, wenn sich dein Hund etwas von dir entfernt hat. Es hört sich immer gleich an und so kann dein Wuffi das Geräusch immer verstehen.
Gibt es eine Alternative zum Clicker? Ja, Marker-Wörter!
Ja, die einfachste Alternative ist ein Markerwort zu konditionieren. Für Fynn verwende ich seit einiger Zeit ‘Yes’ als Markerwort. Die Funktions- und Trainingsweise ist genauso wie mit dem Clicker. Der einzige Unterschied ist das du deine Stimme statt dem Clicker einsetzt.
Also verwende ich ‘Yes’ in jeder Situation, wo andere ihren Clicker einsetzen. Das ist für mich einfacher als überall den Clicker mitschleppen zu müssen. Außerdem habe ich zu jeder Zeit meine Händer frei. Einen Nachteil hat die Stimme als Markerwort: ein Wort ist nicht immer frei von Gefühlen. Dein Hund erkennt durch deinen Ton und deine Aussprache, ob du wirklich glücklich über die Übung bist oder es nur sagst weil du es musst. So kannst du deinen Hund unbewusst beeinflussen. Positiv, aber leider auch Negativ. Ich versuche das Wort immer gleich auszusprechen, aber natürlich gelingt mir das nicht immer.
Du musst deshalb für dich selbst entscheiden, ob du lieber einen Cklicker mitnimmst oder deine Stimme als Markerwort verwendest.
7 gute Gründe für Clickertraining
Sehr viele Hundetrainer und Halter lieben das Clickern aus vielen Gründen. Hier sind meine Top 7 Gründe, welche für Training mit Clicker sprechen.
1. Einfache Konditionierung & Handhabung
Der Clicker ist einfach und schnell konditioniert. Auch die Bedienung für alle handelsüblichen Clicker ist denkbar simpel. Du klickst einfach auf den Knopf oder Metallteil vom Clicker. Dadurch macht der Clicker ein lautes Geräusch, welches auch über weite Distanzen für deinen Hund gut hörbar ist.
2. Klein & leicht zu Transportieren
Du kannst einen Clicker in jede Tasche einstecken und sofort parat haben. Während dem Training wird der Clicker mit einer Handschlaufe einfach am Handgelenk befestigt. So verlierst du ihn nie. Dieses kleine Gerät passt auch in jede Hosentasche und verbraucht fast keinen Platz.
3. Punktgenaue Belohnung
Mit dem kurzen Klick kannst du deinen Hund bestmöglich bestätigen, beziehungsweise ihm genau klar machen welches Verhalten du positiv findest. Du kannst auch in einer Bewegung einzelne Schritte markieren/clickern. So kannst du auch freiwillig gezeigte Bewegungen fördern und so tolle Tricks mit deinem Hund lernen.
4. Schneller Trainingsfortschritte durch klare Kommunikation
Durch die genaue Kommunikation mit deinem Hund, könnt ihr schnellere Fortschritte machen. Dies ist kleine 100%ge Regel, kommt aber oft vor. Da dein Hund immer genau weiß welches Verhalten von dir positiv empfunden wird, kann er dieses Verhalten öfter wiederholen und wird dafür umso mehr von dir belohnt.
5. Belohnungen können reduziert werden
Manche Leute klicken nur einmal. Dieser Klick markiert auch das Ende der Übung. Ich klicke während einem Übungsablauf mehrere Male und markiere so auch erfolgreiche Zwischenschritte. So kann ich im weiteren Übungsverlauf die Leckerlis reduzieren, da mein Hund weiß, dass er einen Teil der Übung richtig ausgeführt hat. Ich muss so nicht mehr die Übung unterbrechen um meinen Hund zu belohnen. Oder ich kann mehrere Übungen hintereinander hängen und muss nicht jede einzeln belohnen.
6. Punktgenaue Bestätigung auch auf Entfernung möglich
Da der Klick auch auf weite Distanzen hörbar ist, kannst du deinem Vierbeiner immer positive Bestätigungen geben. Selbst wenn er weit von dir entfernt ist. Ich verwende meinen Klicker gerne an der Schleppleine. Hier kann ich klicken sobald mein Hund sich umdreht und zu mir gelaufen kommt. So hat er schnell verstanden, dass ich ihn gerne näher um mich habe.
7. Immer das selbe Geräusch, ohne Emotionen
Durch das gleichbleibende Geräusch ist die Belohnung bestmöglich verständlich. Beim Loben mit der Stimme schwingen immer Emotionen mit. Dies ist oft gut, aber manchmal kann genau das zum Verhängnis werden. Der Klick ist erstmal emotionslos und wird durch die Kondition positiv belegt. So wird der Ton für deinen Hund positiv und er beginnt eine Belohnung nach dem Geräusch zu erwarten.
Du siehst schon: Training mit Clicker ist eine tolle Sache und hat viele Vorteile. Alternativ zu einem Klicker kannst du auch ein Wort verwenden. Hierfür eignen sich kurz Wörter, welche nicht im alltäglichen Sprachgebrauch vorkommen. Ich verwende zum Beispiel ‘Yes’. Das kann ich schnell aussprechen und es wird nicht immer rund um mich verwendet.
In 4 Schritten zum effektiven Clickertraining - Clicker konditionieren
Am besten fängst du mit dem Training indoor an. Ich legte dafür ein paar Leckerlis neben mich und hole meinen Hund zu mir. Er kann sitzen, stehen oder liegen. Das ist vollkommen egal. Achte aber darauf keine Leckerlis in deiner Hand zu haben. Sonst fixiert sich dein Hund nur auf die Leckerli-Hand.
Schritt 1: Klick, dann Leckerli
Sobald dein Hund bei dir ist kannst du den ersten Klick machen. Bemühe dich am Anfang möglichst schnell nach dem Geräusch deinen Hund zu belohnen. So kann dein Wuffi die Leckerei und das Klicken am besten verknüpfen.
Wiederhole den Klick ca. 10 Mal pro Einheit. Am Anfang habe ich ungefähr 3 Mal pro Tag mit Fynn ‘geübt’.
Schritt 2: Hand wechseln und variable Belohnen
Achte während der Klicks darauf das du immer wieder die Hand wechselst. Dein Hund sollte sich nicht an eine Futterhand gewöhnen. Am besten bleiben deine Belohnungen für deinen Wuffi unberechenbar. Das einzige worauf sich dein Hunde verlassen kann ist: Klick - dann Futter.
Dasselbe gilt für die Art wie du belohnst. Halte das Leckerchen nicht immer vor die Nase von deinem Hund. Wechsel dich immer ab. Mal legst du es vor deinen Hund, mal wirfst du es hinter deinen Hund, dann wieder hinter dich. So bleibt dein Vierbeiner motivierter bei der Sache.
Schritt 3: Kontrolle, ob dein Hund es verstanden hat
Nach zwei oder drei Tagen habe ich kontrolliert ob Fynn bereits die Verknüpfung zwischen dem Geräusch und Futter gemacht hat. Dazu habe ich in einem Moment geklickert indem Fynn nicht auf mich gesehen hat. Da er mich sofort ansah und auf seine Belohnung wartete, wusste ich, dass er genau weiß was er zu erwarten hatte.
Falls das bei euch nicht der Fall ist, mache einfach mit den Übungen weiter. Kontrolliere es immer wieder und dein Hundi wird es schnell verstehen.
Schritt 4: Beginne dein Training
Nun bist du bereit um in deinem Training einen Klicker anzuwenden. Du kannst den Klicker dazu benutzen um gewünschtes Verhalten ‘einzufangen’ oder eine Belohnung anzukündigen.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Trainieren.
Viel Spaß,
Fynn & Maggy
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