Viele Hundebesitzer kennen, nutzen und lieben es: Dummyarbeit! Für die meisten ist es der Ideale Mix aus Training, Auslastung und Spaß. Beginne noch heute mit einigen leichten Übungen und fördere so die Beziehung zwischen dir und deinem Hund. Lerne in diesem Blogbeitrag die Grundlagen für Dummyarbeit kennen und einige wichtige Ausrüstungsgegenstände.
Hallo ihr Lieben!
Ich heiße Alex und bin vollkommen begeistert vom Dummytraining. Maja ist meine geliebte 2 Jahre alte Golden Retriever Hündin. Wegen Maja setzte ich mich intensiver mit diesem Sport und dieser Beschäftigungsart auseinander. Dummyarbeit und Apportiertraining begleitet uns seit Maja's Welpenalter. Mehrmals die Woche stelle ich Maja unterschiedlichste Aufgaben mit unseren zahlreichen Dummys.
Wir gehen auf keine Prüfungen und machen Dummytraining ausschließlich zum Spaß an der Freude, aber mit einem gewissen Leistungsgedanken. Mit viel Geduld konnten wir unser Können massiv ausbauen. Der Spaß steht für uns bei jeder Übung an erster Stelle, die Leistung ist oft Nebensache.
Wir freuen uns, wenn wir dich für diesen tollen und vielseitigen Sport begeistern können. Außerdem wünschen euch viel Spaß beim Lesen und Üben.
Inhalt dieses Blogartikels:
- Was ist Dummytraining?
- Dummytraining in der jagdlichen Ausbildung
- Für wen eignet sich Dummytraining?
- Ausrüstung für das Training mit Dummies
- Auslastung durch Dummytraining
- Lerneffekt beim Training mit Dummies
- Dummytraining als Sport
Was ist Dummytraining?
Dummytraining ist Training und Sport in einem, wobei sich alles rund ums Apportieren dreht. Ursprünglich kommt es aus der Ausbildung von Jagdhunden. Hat aber schnell Einzug in den Hundesport und in viele Hundehaushalte als tolle Auslastungs- und Trainingsmöglichkeit gehalten.
Die Beliebtheit der Dummyarbeit liegt nicht nur in der Vielfältigkeit der Möglichkeiten, sondern auch in der Einfachheit der Ausführung. Die vielen positive Effekte im Training runden das Gesamtpaket 'Dummyarbeit' ab.
Der heutige Blogbeitrag dient mit allgemeinen Informationen über das Dummytraining, gibt Anregungen und macht Lust, neues auszuprobieren. Es ist keine Schritt für Schritt Anleitung, da jeder Hund anders ist und das Training individuell aufgebaut wird.
Dummytraining in der jagdlichen Ausbildung
Den Ursprung hat das Dummytraining in der jagdlichen Ausbildung des Hundes und ist Teil der Arbeit nach dem Schuss. Jagdhunde erlernen erlegtes Wild zum Hundeführer zurück zu bringen. Geübt wird anfangs mit einer Attrappe (in englisch „Dummy“) um eine stabile Grundlage zu schaffen. Der Jagdhund lernt mittig zu greifen, nicht zu knautschen (auf dem Dummy zu kauen), einen sicheren Apport und Vorsitzen. Erst wenn es mit unterschiedlichen Säckchen gut klappt, übt der Jäger am Wild.
Für die jagdliche Ausbildung gibt es spezielle Dummys, die einer Ente oder einem Hasen nachempfunden sind. Mit diesen Attrappen gewöhnt sich der Hund an die Form und das Schlenkern der Beute beim apportieren. Auch spezielle Felldummys sind im Einsatz, da das Fell eines Tieres für viele Hunde sehr verlockend ist. Des Weiteren wird über schwere Dummys gezielt Muskulatur für den jagdlichen Einsatz aufgebaut.
Für wen eignet sich Dummyarbeit?
Prädestiniert fürs Dummytraining sind alle Retriever Rassen. Diese Hunde werden seit Langem für exakt diese Aufgabenstellungen gezüchtet. Retriever kommt von dem englischen Verb „to retrieve“ was so viel wie „bergen“, „zurückbringen“ oder „wiedererlangen“ bedeutet.
Dummyarbeit ist ausschlieslich für Retriever oder eignen sich andere Rassen und Mischlinge ebenso? Nein, Dummytraining eignet sich für 'Jederhund', unabhängig von Rasse, Alter, Gesundheitszustand und Einsatzgebiet. Das Schöne am Dummytraining ist die Vielzahl der Möglichkeiten zu Anpassung. Du kannst jedes Dummytraining individuell an deinen geliebten Hund anpassen.
Dadurch wird er weder unter- noch überfordert, du kannst Rücksicht auf mögliche Einschränkungen oder Talente nehmen und gezielte Trainingsanreize setzen. So ist es jedem Hund möglich, Dummytraining auszuüben. Auf vollkommen unterschiedlichen Nivaus, aber immer mit viel Spaß bei der Sache.
Ausrüstung für das Training mit Dummies
Um Dummytraining auszuüben brauchst du für den Anfang deinen Hund und ein Dummy.
Es gibt Dummys in allen Größen, Formen, Gewichten, Materialien und Farben. Wichtig bei der Wahl des Dummys ist, dass dein Hund dieses gut tragen kann. Die Größe vom Dummy wird so gewählt, dass der Hund es gut in den Fang nehmen kann, es aber nicht zu klein ist.
Dabei sollte das Dummy nicht zu schwer sein, vor allem am Anfang nicht. Die Größe entscheidet allerdings nicht über das Gewicht, sondern die Füllung des Dummys. Manche Hunde haben Vorlieben und Abneigungen bezüglich dem Material. Neben Canvas und Segeltuch gibt es eine ganze Bandbreite weiterer Materialien. Wähle ein Material, welches dein Hund gerne in den Fang nimmt.
Eine beliebte Alternative ist das Futterdummy – ein Beutel in den Futter gefüllt werden kann. Für manche Hunde ist dieses Dummy der ideale Einstieg um das Apportieren zu erlernen, da sie nur mit Hilfe des Menschen an das Futter kommen. Für andere Hunde ist es jedoch viel schwieriger, da die Beute über das Futter noch wertvoller ist und sie es daher nur ungern abgeben.
Natürlich kannst du Dummyarbeit ebenso mit anderen Gegenständen machen, insbesondere wenn es ausschließlich zum Spaß ist, beispielsweise mit Hundespielzeug.
Wer beim Dummytraining ambitionierter ist, dem rate ich zu einer gute Dummyweste oder -tasche. Damit lassen sich Dummys einfach transportieren. Ebenso gewinnt eine Pfeife im Laufe der Ausbildung an Bedeutung und ist für fortgeschrittene Übungen wichtig.
Praktisch ist ein Helfer zum Dummy werfen oder verstecken, aber du kannst diese Sportart gut alleine ausüben. Ein Helfer hat den Vorteil, dass du über größere Strecken arbeiten kannst und dein Hund während des Wurfes nicht alleine ist. Wenn es zu Problemen kommt, kann dein Helfer auch eingreifen.
Worauf solltest du beim Training achten
Beim Dummytraining solltest du auf einiges achten, damit niemand Schaden davon trägt. Achtest du auf ein paar einfache Dinge, so steht dem Spaß nichts mehr im Wege.
Aufwärmen
Jeder Sportler wärmt sich auf. Das sollten wir mit unserem Hund ebenfalls tun. Denn beim Aufwärmen werden die Muskeln locker, das Herz-Kreislaufsystem wird auf die Belastung vorbereitet, die Gelenke werden geschmiert. Aufwärmen reduziert so das Verletzungsrisiko und verbessert die körperliche und kognitive Leistung des Hundes.
Abkühlen
Aufwärmen ist einfach: Du kannst ein paar Minuten spazieren gehen und deinen Vierbeiner dabei in allen Gangarten laufen lassen. Durch Tricks wie Drehungen oder die Spielaufforderung werden Muskeln zusätzlich gedehnt.
Nach dem Training unterstützt ein Cool down die Regeneration des Hundes. Der Körper und Geist sind nach dem Training im Arbeitsmodus. Über ruhiges Laufen können das Herz-Kreislauf-System herunterfahren, die Muskulatur lockert sich, die Körpertemperatur sinkt auf ein normales Niveau. Dehnen kann das Ganze zusätzlich unterstützen. So beugst du einem Muskelkater vor und dein Wuffi findet nach dem Training schnell zur Ruhe.
Tipp von Fynn & Maggy
Unser Aufwärmprogramm beginnt mit einem kurzen Spaziergang. Danach darf Fynn ein paar Drehungen im und gegen den Uhrzeigersinn machen. Einige Schlangenlinien durch die Beine dürfen ebenfalls nicht fehlen. Abschließend darf er mir ein paar seiner Lieblingstricks zeigen: 'Männchen', 'Jump' und 'Diener'. Ich merkte schnell, dass Fynn viel aufmerksamer im nachfolgenden Training mitarbeitet, wenn ich auch 'sein Gehirn aufwärme'. Deshalb führe ich die Tricks abwechselnd mit ein paar Grundkommandos schnell aufeinanderfolgend aus. Das motiviert Fynn besonders gut.
Dummytraining wird auf federndem, weichen Boden ausgeführt, beispielsweise auf einer Wiese oder im Wald. Da der Hund beim Dummytraining schnelle Starts, Stopps und Wendungen ausführt, werden somit die Gelenke geschont. Harter Untergrund wie Asphalt zieht die Gelenke in Mitleidenschaft.
Auf Zähne & Muskulatur achten
Achtung bei Hunden im Zahnwechsel solltest du das Training anpassen oder aussetzen. In der Zeit tut das Tragen von Dummys im Gebiss weh. Durch Schmerzen kann der Hund den Spaß und die Motivation am Dummytraining verlieren. Je nachdem wie der Zahnwechsel verläuft, ist es sinnvoll, mit dem Dummytraining zu pausieren. Bemerkst du, dass dein Vierbeiner das Dummy plötzlich ungern in den Fang nimmt solltest du die Zähne kontrollieren lassen. Bedenke: Erwachsene Hunde können ebenso Probleme an den Zähnen bekommen.
Dummyarbeit beansprucht die gesamte Muskulatur des Hundes. Alleine das Tragen des Dummys aktiviert diverse Muskeln vom Kiefer, Nacken über den Rücken. Es ist ein Ganzkörpertraining. Deshalb kommt es bei intensivem Training zu Muskelkatern kommen. Keine Sorge, der vergeht von alleine. Du solltest der Muskulatur jedoch nach den Übungen genug Zeit geben zum regenerieren.
Auslastung durch Dummytraining
Die wenigsten Hundebesitzer gehen mit ihrem Hund zur Jagd. Dummytraining ist eine tolle Alternative seinen Hund körperlich und geistig auszulasten.
Der Hund bewegt sich beim Dummytraining viel. Je nachdem welche Aufgabenstellung du ihm stellst, legt er mehr oder weniger Strecke zurück. Gerade in schwierigem Gelände (zum Beispiel im Unterholz oder bei steilem Gelände) oder im Wasser ist das Training körperlich anstrengend. Dein Wuffi baut Muskulatur auf und entwickelt mehr Ausdauer.
Bei der Dummyarbeit denkt der Hund viel mit und muss sich oft beherrschen. In der Regel muss er warten bis er loslaufen darf – die perfekte Übung für die Impulskontrolle und das Bleiben. Je nach Aufgabenstellung muss er sich stark konzentrieren um sich Fallstellen zu merken und das Gelände abzusuchen. Zusätzlich konzentriert er sich auf seinen Menschen um mit ihm zusammen zu arbeiten und selbstständig Problemlösungen auszuarbeiten. Da rattert es ordentlich im Kopf.
Dein Hund wird durch die Dummyarbeit ganzheitlich ausgelastet und freut sich bestimmt darüber. Die Kombination aus körperlicher und psychischer Auslastung macht Dummytraining besonders effektiv. Deshalb solltest du es auch nicht unterschätzen um deinen Vierbeiner nicht zu überlasten.
Lerneffekt beim Training mit Dummies
Dummytraining ist sinnvolle Arbeit für den Hund und er lernt während des Trainings jede Menge.
Ein wichtiger Faktor ist Impulskontrolle. Der Hund lernt seine Impulse zu kontrollieren und diesen nicht nachzugeben. Er darf dem geworfenen Dummy nicht sofort hinterher rennen, sondern wartet bis zum Freizeichen. Dies ist für deinen Liebling überhaupt nicht einfach.
Dummytraining verbessert Gehorsam, Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch. Je nach Aufgabenstellung ist dieser Lerneffekt unterschiedlich stark ausgeprägt. Des Weiteren verstärkt sich die Bindung, denn gemeinsame Aktivitäten, Spaß und Erfolg verbindet.
Dummytraining spricht ebenso den Jagdinstinkt des Hundes an: Das Dummy ersetzt die Beute. Somit kann der Hund seinen Jagdtrieb kontrolliert ausleben und lernt währenddessen kontrollierbar zu bleiben. Selbst wenn Dummytraining kein Anti-Jagd-Training vollständig ersetzt, kann es ein wertvoller Teil davon sein.
Dummyarbeit als Sport
Dummytraining wurde mit der Zeit zu einem richtigen Hundesport mit Prüfungen. Diese nennen sich Workingtest oder Mock Trial und werden im Verband oder Vereinen organisiert. Es gibt unterschiedliche Klassen wie bei anderen Hundesportarten.
Beim Workingstest werden einzelne Situationen der Jagd nachgestellt. Die Hunde arbeiten mehrere Aufgaben und werden währenddessen von mehreren Richtern bewertet.
Bei einem Mock Trial (oder Dummy Trial) wird in der Prüfung eine Jagd in ihrem Gesamtablauf nachgestellt. Dadurch variieren die Prüfungsaufgaben der einzelnen Hunde. Während der Prüfung beurteilen Richter die Arbeit der Hunde.
Nächste Woche geht es weiter mit wichtigen Infos und vielen verschiedenen Übungen. Wir freuen uns schon auf euch!
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